Engagement
„Angst ist wirklich etwas, das die Kehle zuschnürt und ich habe nie zugelassen, dass mir irgendetwas die Kehle zuschnürt!“
Hilde Zadek pflegte stets die Verbindung zu dem Land, dass ihrer Familie Zuflucht gewährte, wo sie Heilung und ihren Weg in die Zukunft finden konnte. Obwohl nicht praktizierend, spielte ihre jüdische Identität für sie wichtig Rolle. Sie kehrte oft nach Israel zurück, sowohl privat als auch beruflich, und trat mehrfach bei Wohltätigkeitsveranstaltungen und offiziellen Anlässen auf, z.B. 1968, als sie zum 20. Jubiläum des Staates Israel acht Vorstellungen von Tosca sang, begleitet vom Israel Philharmonic Orchestra.
Hilde gab in Israel auch Unterricht, oft ehrenamtlich, und war bestrebt, für den Gesangsunterricht in Israel eine solide Grundlage zu schaffen. Sie unterstützte mit Hingabe die Ausbildung und den Werdegang israelischer Sänger*innen in der Heimat und im Ausland, und es gibt heute viele, die Hilde Zadek als ihre Mentorin würdigen.
Hilde sang regelmäßig bei jüdischen Wohltätigkeitskonzerten in den USA, Großbritannien, der Schweiz, Deutschland und ihrer neuen Heimat Österreich, wo sie auch großzügig zugunsten des Solidaritäts-Fond für Israel spendete.
In Interviews sprach sie offen über das Dilemma, ausgerechnet von den Menschen Applaus zu erhalten, die ihre Familie verfolgt hatten. Letztendlich hat sie beschlossen, ihre Rolle positiv wahrzunehmen: mittels der Musik Freude zu bereiten, Verständigung zu fördern und die junge Generation heranzubilden.