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Hildegard Zadek Stiftung

Mentoren & Lehrer

Begegnungen

Hilde Zadek blieb ihren Mentoren und Lehrern ewig dankbar und dauerhaft verbunden, angefangen mit der außerordentlichen Helena Kagan, die die junge Krankenschwester ermutigte, sich am Jerusalemer Konservatorium zu bewerben. Einer ihrer dortigen Lehrer war der Komponist Josef Gruenthal (bekannt als Josef Tal), der seine Schülerin landauf und-ab bei Konzerten am Klavier begleitete. 1944 in Palästina angekommen, nahm die Sopranistin Rose Pauly die junge Sängerin unter ihre Fittiche – und schenkte Hilde ihren Bühnenschmuck. In Zürich half ihr die Sopranistin Ria Ginster, den Übergang zur großen Bühne zu meistern. Und Franz Salmhofer, Nachkriegsdirektor der Wiener Staatsoper, wagte es, auf eine junge, unerfahrene Sängerin zu setzen, und begleitete fortan ihre Karriere mit steter Unterstützung und Rat.

Dirigenten

Von einer Russland-Tournee nach Wien heimkehrend, erfuhr Josef Krips, dass am folgenden Abend eine junge, unbekannte Sopranistin als Aida debütieren solle. „Professor Krips hat mich durch die Aufführung getragen“, erinnert sie sich dankbar. Er war der „geborene Lehrer“ und setzte den Keim für ihr eigenes pädagogisches Engagement. Hilde Zadek würde später mit vielen großen Dirigenten arbeiten, darunter: Sir Thomas Beecham, Karl Böhm, Fritz Busch, Clemens Krauss, Herbert von Karajan, Erich Kleiber, Otto Klemperer, Hans Knappertsbusch und Dimitri Mitropoulos.

Komponisten

Hilde Zadek war eine leidenschaftliche Verfechterin und Interpretin von moderner Musik und Musik der Gegenwart. Sie sang die Hauptpartie in der Wiener Erstaufführung von Gian Carlo Menottis Der Konsul, sowie Ursula in Paul Hindemiths  Mathis der Maler, dirigiert vom Komponisten selbst. Carl Orffs Antigonae wurde bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt, mit Hilde in der Rolle der Eurydike. Sie war die Mutter in Bluthochzeit von Wolfgang Fortner und die Erste Chorführerin in Mord in der Kathedrale von Ildebrando Pizzetti. Eine facettenreiche Beziehung bestand zwischen Hilde Zadek mit dem Dirigenten, Komponisten und Pianisten Michael Gielen, der sie bei Liederabenden oft begleitete.

Kollegen

Die Opernwelt ist geprägt von Ehrgeiz und Konkurrenz. Es zeugt von Hildes Persönlichkeit, dass sie, die plötzlich aus dem Nichts auftauchte und zum Star avancierte, von so vielen Kollegen herzlich aufgenommen wurde. Elisabeth Höngen, die in Hildes erster Aida-Vorstellung die Partie von Amneris übernahm, wurde eine treue Freundin und regelmäßige Konzertpartnerin. Hilde und George London erlebten zeitgleich ihren Anfang an der Wiener Staatsoper und schlossen darüber eine Dauerfreundschaft. Hilde unterstützte von Anbeginn die George London Foundation, und ausgewählte Sieger des GLF-Wettbewerbs erhielten, als Teil des Preises, eine Reise zum Unterricht bei Hilde Zadek in Wien. An der Met in New York begegnete sie Dezső Ernster. Gemeinsam sangen sie Fidelio in Jerusalem: das erste Mal, dass die Oper auf Hebräisch aufgeführt wurde. Christa Ludwig debütierte an der WSO als Octavian, dem jungen Geliebten von Hilde Zadeks Feldmarschallin. Fünfzig Jahre später wurde Christa Ludwig Ehrenpräsidentin der Hilde-Zadek-Stiftung.